Die meisten Sandreste sind aus dem Fell und über den Umweg Fußboden im Staubsauger gelandet. Die Hunde sind sauber (und wahrscheinlich schon wieder dreckig), aber das Auto durchzieht weiterhin ein penetranter Geruch von Fisch.... Andenken an das Matschtreffen, das am 10.11.2001 in Hooksiel statt fand.
Bereits die Woche vorher gab genügend Anlass zu Spekulationen: Am Mittwoch wurde ein Kälteeinbruch prophezeit, am Donnerstag regnete es "junge Hunde" und am Freitagmorgen musste ich das erste Mal das Auto frei kratzen. Das aber bei strahlendem Sonnenschein. Nach diesem Hin und Her konnte man nur raten, was uns am Sonnabend erwarten würde. Aber wir hatten wieder einmal Glück: die Sonne strahlte vom Himmel und die Temperaturen blieben im annehmbaren Bereich.
Leider gab es in den Tagen vorher auch die ersten Absagen, viele hatte eine fiebrige Erkältung erwischt, einige scheuten auch die "doppelte" Fahrerei, da am Folgetag in Gelsenkirchen ein Infotreffen zur Anerkennung der Weißen Schäferhunde statt fand. Trotzdem .... wir hatten einige Weiße Schäferhunde beisammen, als wir an den Strand aufbrachen. Und diese Teilnehmer hatten teilweise recht weite Anreisen auf sich genommen und den Tag in Hooksiel mit einem Kurzurlaub verbunden. Ansonsten war der "Norden" gut vertreten und hat gezeigt, dass es auch hier Weiße Schäferhunde und Resonanz auf derartige Veranstaltungen gibt. Einige kannten sich bereits aus dem letzten Jahr oder von Ausstellungen, so dass es gleich ein fröhliches "Hallo" gab.
Am Restaurant Wasserskilift lernten sich die Hunde kennen, das ging einmal mehr ohne nennenswerte Probleme ab. Selbst die Rüden verhielten sich sehr freundlich und friedlich. Mit ca. 20 Weißen Schäferhunden machten wir uns auf den Weg in Richtung Strand. Dort kam es zum ersten und einzigen Zwischenfall, an dem allerdings keiner unserer Hunde beteiligt war. Simone blieb mit ihren Sieben-Meilen-Stiefeln im Watt stecken. Es war nicht möglich, diesen mit dem Fuß wieder heraus zu ziehen, so dass ihr nichts anderes übrig blieb, als zunächst den Fuß heraus zu ziehen und dann zu versuchen, ihren Stiefel zu befreien. Ihr blieb nichts anderes übrig, als auf Strümpfen bis zum nächsten Wasserlauf zu waten, um dort eine Grundreinigung und Schadenbegutachtung vorzunehmen. Ergebnis: es sind neue Stiefel fällig!
Als Nachzügler wurden wir rechtzeitig vor dem tückischen "Wattloch" gewarnt, die 16 Monate alte Hündin "Tara" interessierte sich aber herzlich wenig dafür und musste heftig kämpfen, um sich zu befreien.
Zwei Welpen hatte unsere Truppe dabei, nämlich die bereits erwähnte kleine "Tara" und eine ebenso kesse Hündin namens "Flocke". Beide fanden irgendwann zu einander und es wurde gespielt.
Die "Großen" hatten nicht weniger Spaß. Dadurch, dass wir in diesem Jahr wirklich Ebbe hatten, hatten wir nicht nur den Strand, sondern auch jede Menge Meeresgrund für unseren Spaziergang zur Verfügung. Unsere Gruppe lief Richtung Wasser und entfernte sich daher bald vom Strand und auch von Spaziergängern, die sich eventuell an der "Ansammlung gefährlicher Hunde" hätten stören können. Nach ungefähr einer Stunden langsamen Fußmarsches erreichten wir das Wasser. Einige Hunde fanden das absolut klasse und stürzten sich in die Wellen. Andere zogen weiterhin das Watt vor und jagten Frisbees und Bälle oder sich gegenseitig. Ein richtig "weißer" Hund war allerdings nicht mehr zu sehen, einige wiesen recht originelle Zeichnungen auf.
Nach ungefähr zwei Stunden erreichten wir wieder unser Ausgangsziel. Die Hunde wurden kritisch auf "Autotauglichkeit" betrachtet und unsere Handtücher kamen zum Einsatz. Erst jetzt fiel uns auf, dass Seeluft richtig hungrig macht und schnell wurden die (mitgebrachten) Vorräte geplündert. In gemütlicher Runde klang der Tag langsam aus und jeder trat den Heimweg an.
Nachdem wir nun ein Jahr bei Hochwasser und ein Jahr bei Ebbe in Hooksiel waren, können wir nun sagen, dass beides seine Reize hat. Wir sind gespannt, was uns im nächsten Jahr erwartet.
Gaby von Döllen, 12. November 2001
