Samstag, 25. August 2001 Unser Sommertreffen begann in diesem Jahr bereits am Samstag. Einige Teilnehmer waren einen Tag vorher angereist und so hatten wir in Worpswede ein kleines Programm organisiert. Um 15 Uhr trafen wir uns im Restaurant Schamaika, bewunderten ein Wollschwein, allerdings nur kurz, denn die ebenfalls anwesenden Gänse zeigten sich deutlich unerfreut über unsere Hunde. Eine Stunde später standen wir mit 19 Personen und 13 Hunden aus Neubrandenburg, Oberhausen, Martinsthal, aber auch aus etwas näher gelegenen Städten wie Hamburg und Hannover am Anleger für die Torfschifffahrt in Worpswede. Spannung machte sich breit. Welcher der Hunde würde den wackeligen Kahn besteigen?
Die Torfkähne wurden früher benutzt, um den hier im Moor gestochenen Torf nach Bremen zu transportieren. Inzwischen wurden sie als Attraktion für die Touristen wieder entdeckt.
Unter den kritischen Augen der Schaulustigen wagten sich die ersten ins Boot. Mutig sprangen die meisten Hunde hinter her. Jüngster Teilnehmer war der 16 Wochen alte "Yuri", ein Langstockwelpe aus Hamburg; er wurde in den Torfkahn gehoben und rollte sich alsbald zum Schläfchen unter der Bank zusammen. Die "größeren" unserer Hunde untersuchten das Boot erst einmal und suchten sich auch ein Plätzchen. Die meisten verzogen sich unter die schattige Bank, "Sheila" zog es allerdings vor, ihre Pfoten über den Rang hängen zu lassen und sich so zu kühlen. Natürlich erregte unser "Hundekahn" Aufsehen; bei den Booten, die uns entgegen kamen, aber auch bei den Spaziergängern am Ufer. Unter den Teilnehmern entwickelten sich erste Gespräche, viele kannten sich nicht und so wurden erste Erfahrungen ausgetauscht. Nach einer Stunde ging es zurück in den Hafen von Worpswede, wo wir von den Spaziergängern empfangen wurden.
Den geplanten gemeinsamen Spaziergang mussten wir wegen des heissen Wetters ausfallen lassen, der Spazierweg lag in der Sonne und es war unerträglich heiß. Wir gönnten unseren Hunden eine Abkühlung im Fluss und wären am liebsten selbst hinter her gesprungen. Anschließend trennten wir uns für einige Stunden, wir sehnten uns alle nach einer Abkühlung!
Bei gemäßigteren Temperaturen trafen wir uns abends beim "Italiener" in Worpswede wieder, der uns einen Teil der Terrasse reserviert hatte, so dass alle Hunde unter den Tischen ihren Platz fanden. Die Abteilung von den übrigen Gästen des Lokals war nicht erfolgt, zum Leidwesen der Gäste am Nebentisch, die in einem unachtsamen Moment einige Tintenfischringe einbüßten. Es wurde in gemütliches Abendessen in einer Runde von 19 Personen und 11 Hunden. Bis auf die Tintenfische kam es zu keinen Zwischenfällen, die Hunde waren noch vom Nachmittag müde. Erst spät am Abend löste sich die Runde auf, da auf der Terrasse bei angenehmen Sommertemperaturen schon südländische Urlaubsstimmung aufkam.
Bis kurz nach 12 Uhr kamen Weiße Schäferhunde samt Besitzern und glücklicherweise hatten alle Hunde einen gültigen Schutz, so dass wir nicht in die Bedrängnis kamen, jemanden nach Hause schicken zu müssen, was bei der "öffentlichen" Gaststätte auch sehr schwer gewesen wäre. Durch die vom Veterinäramt veranlasste Aufzeichnungspflicht brauchten wir in diesem Jahr nicht zu schätzen: es waren 43 Hunde anwesend.
Nach einem kurzen Pressetermin und einem gemeinsamen Mittagessen machten wir uns auf den Weg in Richtung Wasser. Das Wetter spielte hervorragend mit, zwar bewölkte es sich kurz, aber eine Besitzerin gab sofort "Entwarnung". Wenn ein Gewitter im Anzug gewesen wäre, hätte ihr wetterempfindlicher Hund reagiert. Einigermaßen beruhigt machten wir uns auf den Weg und sie sollte recht behalten. Kurz darauf verzogen sich die wenigen Wolken und die Sonne strahlte wieder vom Himmel.
Nach den Erfahrungen im letzten Jahr, als die Hunde den Campingsee stürmten, wurde in diesem Jahr, um Ärger zu vermeiden, sofort die Parole "Hunde kurz anleinen" ausgegeben, als wir die Wiese des Campingplatzes überquerten. So blieben die Badenden unbehelligt. Nur einige Kinder unserer Truppe gesellten sich hinzu und zogen es vor, hier zu baden, bis wir sie auf dem Rückweg wieder abholen würden.
Auf der nächsten Wiese wurden die Hunde abgeleint und schnell tobten unsere Weißen im üblichen Bild fröhlich über die Wiese. Als wir an das Wasser kamen, waren einige nicht mehr zu halten. Bereits von der Brücke stürzten sie hinunter ins Wasser, was allerdings auch ungefährlich war. Die Maiskolben blieben in diesem Jahr relativ unangetastet, "man" hatte selbst vorgesorgt und Wasserspielzeuge, Frisbeescheiben und ähnliches mitgebracht. Für ältere Hunde gab es etwas flachere Einstiege an einer anderen Stelle, dort war auch das Wasser nicht so tief und bald waren nicht nur Hunde im Wasser. Ein Übel waren allerdings die Bremsen, die sich mit Eifer über uns her machten.
Nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt machten wir uns auf den Rückweg, sammelten die Badenden am Campingplatz ein und stürmten die Gaststätte beziehungsweise deren Getränkevorrat. Viele machten sich nach dieser Erfrischung auf den Heimweg. Die Unverdrossenen stellten schnell die Tische zusammen zu einer gemütlichen Runde.
Der nächste Programmpunkt war die Fotoaktion. Da unser Buch umfangreicher wird als wir zunächst geplant hatten, fehlen noch einige Fotos. Heute hatten wir viele unterschiedliche Weiße Schäferhunde vor Ort und nutzten die Gelegenheit zu einer kleinen Fotosession. Vor einer Hagebuttenhecke machten wir bei strahlendem Sonnenschein die Aufnahmen und die Hunde, die noch dort waren, präsentierten sich von ihrer besten Seite. Schnell waren einige Filme belichtet.
Danach klang der Tag langsam aus. Die letzten verließen gegen 18 Uhr Bernies Diele. Drei Stunden später tobte ein Gewitter mit Regengüssen über Worpswede. ...
Gaby von Döllen, 27. August 2001