Weiße Schweizer Schäferhunde

Sachbuch über Weiße Schweizer Schäferhunde von Peter & Gaby von Döllen, erschienen im Cadmos-Verlag, März 2010

Die F.C.I.-Anerkennung der Rasse bedeutete nicht nur eine höhere Popularität für die Rasse, sondern es wurden auch die Hundebuchverlage aufmerksam. Wir wurden 2008 vom Cadmos-Verlag angesprochen, ob wir uns vorstellen könnten, ein Rassebuch zu schreiben. Die Rassedarstellung der Weißen Schäferhunde auf unserer Homepage und die Tatsache, dass wir bereits Bücher geschrieben hatten, machte uns als Autoren interessant.

Es gab kein langes Zögern. Mit Hilfe von Cadmos konnten wir einen Traum verwirklichen: ein Buch, das durch den für uns im Eigenverlag unerschwinglichen Vierfarbdruck die Schönheit der Rasse wiederspiegeln würde. Noch war alles eine Idee, die sich im Laufe des Jahres 2009 von einem "normalen" Rassebuch zu einem höher angesiedelten Foto-Sachbuch entwickelte. Auch beim Verlag stellte man nach Sichtung der ersten Fotos fest, dass die Weißen Schäferhunde das Potential für einen Bildband mitbringen. Nun mussten neben dem Text, der ebenfalls extrem informativ und umfangreich gehalten werden sollte, zusätzlich Fotos her. Auch hier bat man uns um Mithilfe und um die Namen von drei bis vier Fotografen, die über entsprechendes Fotomaterial verfügen. Einige Anrufe und Emails reichten: wir holten Manu Keggenhoff aus Kanada, Horst Anderlohr für die Langstockhunde und Stefanie Krey für die Stockhaarhunde mit ins Boot. Das inzwischen fertige Buch zeigt die Vielfalt dieser Hunde, denn alle Fotografen lieferten absolut erstklassige Aufnahmen, die die Schönheit, aber auch die Vielseitigkeit dieser Rasse zum Ausdruck bringen.

Die Fotofrage war geklärt, jeder bekam reichlich Zeit, Material zusammenzustellen. Noch lag der Erscheinungszeitpunkt - März 2010 - in weiter Ferne. Zuerst musste der Text stehen und bevor der geschrieben werden konnte, sollte ein Inhaltsverzeichnis vorgeschlagen werden. Nach einigen Mails und "Bastelarbeiten" stand ungefähr ein Jahr vor Erscheinungstermin der Inhalt fest und die Zeichenanzahl, die wir abliefern sollten. Ich hatte noch nie nach Zeichen geschrieben, Peter ist das gezielte Schreiben für die Zeitung weitaus geläufiger. Später stellte sich jedoch heraus, dass das gar nicht sooooo problematisch war.

Der vertraglich vereinbarte Endtermin für den Text war der 30.06.09 und für uns war dies ein Termin, der unbedingt eingehalten werden musste. Ende März, als wir gerade mit dem Schreiben begonnen hatten, verschlechterte sich der Gesundheitszustand unserer Hündin Fiala so stark, dass sie all unsere Aufmerksamkeit benötigte. Tierarztbesuche, Sorgen und am 2. April die Erkenntnis, dass wir nach fast 15 Jahren am Ende unseres gemeinsamen Weges angekommen waren. Die Arbeit stoppte, für einige Wochen wurde das Leben routinemäßig abgewickelt. Einige Wochen folgte ein weiterer Todesfall, für uns sehr plötzlich und vollkommen unerwartet. Erneut stand das Leben still. Mehr als einmal saßen wir im Arbeitszimmer - betroffen und verzweifelt. Immerhin galt es, einen Vertrag mit Terminvorgabe zu erfüllen. Aber wie, wenn die Gedanken woanders sind? Viele Spaziergänge und Radtouren halfen, den Kopf ein wenig frei zu bekommen. Karhu erwies sich als feinfühliger Partner, der immer dann seinen Kopf auf die Knie legte, wenn die Gedanken wieder abschweiften. Unsere Katze erwies sich als eher kontraproduktiv, indem sie mit schlafwandlerischer Sicherheit auf dem Weg zur Fensterbank immer wieder die "Power off"-Taste unserer Tastatur erwischte.

Es ging voran. Am 30. Juni war die Zeichenzahl erfüllt, die Kapitel fertig - aber noch nicht gegengelesen und korrigiert. Wir entschieden uns für einen Anruf bei Cadmos. "Sie wollen also vertragsbrüchig werden?", war das erste, was ich vom Verlag hörte. Allerdings in einem lachenden Ton, aus dem sich ein freundliches Gespräch entwickelte, an dessen Ende wir weitere zwei Wochen Zeit bekamen. Diesen Termin hielten wir ein und es folgte eine längere Zeit der Ruhe. Auf der "anderen Seite" arbeitete man fieberhaft am Herbstprogramm, unser Buch war das erste des kommenden Frühjahrsprogramms.

Noch bevor die erste Korrektur kam, ging es an der Fotofront weiter: Ein Titelfoto sollte her. Alle Fotografen entwickelten einen ungeahnten Ehrgeiz, die Idee, ein vollkommen fremdes Foto zu nehmen, weil keines der Fotos den Vorstellungen des Verlages entsprach, kratzte am Ego von uns allen. Peter und ich gaben als erste auf, schließlich schied Karhu als Titelfoto allein wegen der Fellfarbe aus (das Standfoto suchte sich der Verlag dann selber heraus). Horst und Manu hatten die besten Fotomotive parat, allerdings war das Wetter zu dem Zeitpunkt in Deutschland alles andere als ideal. Als ich Manus Vorschlag für das Coverfoto sah, verschlug es mir einen Moment lang die Sprache: Wow, das ist es! - Ähnlich dachte man wohl auch bei Cadmos.

Die erste Korrektur des Textes folgte im September. Für uns ein perfekter Zeitpunkt, die Überarbeitung der ersten Korrektur wurde unsere Urlaubsaufgabe. Während der zwei Wochen in Dänemark wurde neben ausgedehnten Spaziergängen am Strand diskutiert, formuliert und umgestellt. Vor allem galt es, inhaltliche Überschneidungen in den Kapiteln auszumerzen. Alles in allem war die Korrektur jedoch nicht so gravierend, wie ich es befürchtet hatte. Es kamen Rückfragen zu Textpassagen, sowohl inhaltlich als auch vom Kapitelinhalt, Fehler, die wir gemeinsam mit unserem Duden-Programm übersehen hatten, all dies waren aber Arbeiten, die Spaß machten. Vom Text her folgte nur noch eine größere Aufgabe, nämlich die Kapiteleinleitungen auf eine bestimmte Länge zu beschränken. Nach der Mustervorlage waren wir davon ausgegangen, dass es diese Einleitungen nicht geben würde, eine Layoutumstellung forderte diese dann doch. Die Arbeiten am Text, an der zum Schluß noch eine weitere Lektorin beteiligt war, zogen sich bis in das neue Jahr hinein.

Auch der Fotobereich erforderte noch ein wenig Arbeit. Wir durften einige Fotos auswählen, die unbedingt im Buch vorhanden sein sollten und eine Fotofestlegung für bestimmte Textstellen treffen. Die Auswahl fiel schwer und da wir noch kein Layout gesehen hatten, beschränkten wir uns auf einige wenige Aufnahmen.

Anfang Februar hielten wir den ersten Andruck "unseres" Buches in den Händen. Vorher war aber noch eine für mich fürchterliche Arbeit zu erledigen: die Bildunterschriften. Zu einigen (wenigen) Fotos fällt mir sofort ein Kommentar ein - bei anderen geht gar nichts. Gemeinsam mit unserer Lektorin kämpften wir uns durch das Buch. Mit dem Andruck im Februar konnten wir letzte Korrekturen melden. Bildunterschriften und Fotografenzuordnungen mussten geprüft, der Text ein letztes Mal auf Druckfehler durchgesehen werden. Das Ende nahte und das schaffte neue Motivation für diese eher langweiligen Aufgaben. Andererseits war es schön, bis zum Ende voll eingebunden zu sein.

Ein Foto hat nun eine besondere Geschichte, nämlich das Foto aus dem "Helferhund"-Kapitel. Geplant war ein weiteres Portrait auf der Seite, da es zunächst geheissen hatte, "Arbeitsfotos" aus diesem Bereich sollten nicht in das Buch. Ich habe das sehr bedauert, die Tatsache aber ohne Protest hingenommen. Als wir nun den Entwurf sahen, "fehlte" mir irgend etwas. Schließlich existierte von einem professionellen Fotoshooting für eine Wochenzeitschrift eine komplette Fotoserie. Ich schickte die Fotos an den Verlag mit dem Vermerk "so könnte das aussehen!" ... und so hatte man sich diese Fotos wohl nicht vorgestellt. Leider lagen die Rechte beim Fotografen, den ich zwar in einer Hauruckaktion (immerhin war schon Februar) ausfindig machte, der aber nicht bereit war, die Rechteabtretung für dieses geringe Honorar zu unterschreiben. Der Verlag gab uns fünf Tage Zeit. Die Genehmigungen waren das Problem ... ich hatte nur noch Kontakt zur Wachkomastation, allerdings auch zwei sehr geeignete Menschen für diese Aufnahmen. Eine kurze Rücksprache mit dem Heim ergab, dass man das einfach hinbekommen muss. Genehmigungen wurden vorbereitet und zum ersten Mal überhaupt kam Peter mit zum Heim - niemand wußte, wie der "herrchenbezogene" Hund auf die neue Situation reagieren würde. Es klappte schließlich alles besser als erwartet, nach einer Stunde hatten wir fantastische Aufnahmen, von denen eine nun auch im Buch ist.

Danach konnten wir nur noch warten. Gestern (kein Scherz, am 1. April 2010) kamen die ersten Bücher bei uns an. Ein Traum hat sich erfüllt, endlich exisitert über die Rasse ein umfangreicher Rasseführer in einer Druckqualität und einem Format, die der Rasse gerecht werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen, die uns unterstützt haben: zu allererst beim CADMOS Verlag, der das Potential der Rasse erkannt und aus dem geplanten "einfachen" Rasseführer ein ausführliches, hochqualitatives Rassebuch gemacht hat. Darüberhinaus bei Cadmos und unserer Lektorin: zu Anfang wurde uns versprochen, dass wir unser eigenes Buch verwirklichen können. Das war wirklich so und wir wissen, dass es gerade in der Zusammenarbeit mit Verlagen nicht immer so ist. Jede Email wurde prompt beantwortet, jedes Problemchen ernst genommen und gelöst. Bei unserer Lektorin Maren Müller bedanken wir uns herzlich für die jederzeit freundschaftliche und angenehme Zusammenarbeit. Bei Gabi Frei-Dora, der Präsidentin der Gesellschaft Weiße Schäferhunde Schweiz, die sofort bereit war, für dieses Buch ein Vorwort zu schreiben und bei Manu Keggenhoff, Horst Anderlohr und Stefanie Krey für die Fotos.

Wir hoffen, dass unseren Lesern dieses Buch ebenfalls gefällt, über Reaktionen im Forum oder per Email würden wir uns freuen. Erhältlich ist das Buch über den Buchhandel, auch über die üblichen online-Buchhandlungen. Falls Sie ein persönliches, signiertes Exemplar wünschen, senden Sie uns gerne eine Email (gaby@von-doellen.de).

Das komplette Buchprogramm des Verlages finden Sie hier: Cadmos-Verlag GmbH