Indys Urlaub in Otterbäcken / Schweden



9. - 24. September 2017

Selten habe ich mich so auf einen Urlaub gefreut. Abgesehen von einer Woche im vergangenen Jahr, die aber völlig unter dem Eindruck von Indys Abholung und Eingewöhnung stand, waren wir lange nicht mehr in Schweden gewesen. Umso mehr freuten wir uns auf zwei Wochen am Vänersee, dem größten See in Schweden. Unser Haus sollte direkt am Wasser liegen und ich hatte mir viel vorgenommen: Indy sollte endlich seine Skepsis vor dem Schwimmen verlieren.

Am 9. September starteten wir in Kiel, die Stena Germanica brachte uns bis nach Göteborg. Nach einem gemütlichen Frühstück an Bord konnten wir die Fähre direkt verlassen. Kein lästiges Suchen nach dem Tierarzt: die Hundeeinfuhr wurde inzwischen weiter gelockert, ein Online-Check erübrigt das Anhalten und die Kontrolle. Gegen Abend erreichten wir unser Ferienhaus. Der Blick aus dem Wohnzimmerfester reichte weit über den Väner, links ein kleines Waldgebiet mit riesigen, moosbewachsenen Steinen: Ja, wir waren endlich wieder in Schweden. Der erste kleine Spaziergang führte hinunter zum See, Indy setzte vorsichtig seine Pfoten ins Wasser. Das Klettern auf den unebenen Steinen war neu und unser junger Skeptiker nahm sich Zeit, alles zu erkunden.



Die nächsten Tage verbrachten wir mit Spaziergängen und Dingen, zu denen sonst die Zeit fehlt. Die nächste größere Stadt ist Mariestad. Eine gut erhaltene Altstadt lud zu einem Bummel ein: Indy war selbstverständlich dabei.

Die Landschaft in der Umgebung unseres Ferienhauses bot zahlreiche Fotomotive. Es wäre sträflich gewesen, die Kamera im Haus zu lassen. Das Wetter blieb wechselhaft, normal für Schweden Ende September. Die Sonnenuntergänge wurden durch die Wolken umso reizvoller.

Eine weitere Sehenswürdigkeit lag nur wenige Kilometer entfernt: Die Einfahrt (oder Ausfahrt) des Göta-Kanals. Leider war die Saison hier bereits Ende August zu Ende. Bei unserem Besuch waren die Parkplätze leer und die Restaurants geschlossen. Nur die Größe der Anlage deutete darauf hin, welches Touristentreiben hier im Sommer herrschen muss. Wir entschieden uns für einen ausgiebigen Spaziergang, damit Indy mal einen Tag lang trocken lieb. Inzwischen liebte er das Wasser. Es ist nicht mehr möglich, am See spazieren zu gehen, ohne dass er um Spielzeug oder Stöcke bettelt, damit er etwas apportieren kann. Dabei hat er eine effektive Strategie entwickelt: er stellt sich immer wieder vor unsere Füße, versucht, durch unsere Beine zu schlängeln, um seinem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Zurück zum Götakanal: Wir hatten Glück: auf dem Rückweg zum Parkplatz passierte dann doch noch ein Schiff die Schleusen.

Die Idee mit dem trockenen Hund blieb ein frommer Wunsch, denn abends erbettelte Indy sich dann doch noch ein kleines Bad im Vänersee.

Zur "blauen Stunde" blieb neben dem Spiel genügend Zeit zum Fotografieren. Wir entdeckten immer neue reizvolle Ecken.

Die erste Woche war bereits wie im Fluge vergangen. Am Wochenende standen Eishockey in Göteborg und eine Tour nach Stockholm auf dem Programm. Beides waren Fahrten von ungefähr 300 Kilometern. Am Sonntag nahm Indy in Vallentuna (nördlich von Stockholm) an der MH teil (siehe Indys MH), anschließend fuhren wir gemeinsam mit den Züchtern Sussie und Micke gen Süden. Dort warteten bereits Mama Alice, Schwester Fia, Bruder Aslan und Halbbruder Nero jun auf Indy. Ein gemütlicher Grillabend mit fröhlich spielenden Hunden machten aus diesem Tag einen perfekten Sonntag.

Die zweite Woche brach an und plötzlich raste die Zeit. Montag stand noch im Zeichen des langen Tages in Stockholm, doch in den nächsten Tagen präsentierte sich die Natur Tag für Tag in unglaublicher Schönheit. Sogar ein Elch wagte sich in die Nähe unseres Hauses - leider war keine Kamera griffbereich und der Elch nicht besonders geduldig.

Am Donnerstag stand ein weiterer Besuch eines Eishockeyspiels auf dem Programm und damit eine erneute Fahrt von 4 Stunden pro Strecke. Freitag nahm ich meine Kamera und machte einen letzten Spaziergang mit Indy zum See hinunter. Ein Blick zurück zeigt unser Haus, zwar nicht typisch schwedisch-rot, aber hervorragend eingerichtet. Eins hat Indy übrigens in dieser Zeit definitiv gelernt: Schwimmen!

Fotos: Gaby von Döllen. Sämtliche Fotos unterliegen dem Copyright. Kopie und Verwendung nur mit unserer schriftlichen Erlaubnis. Sept 2017

Photo and text copyright: Gaby von Döllen. Copy and use is only allowed with our written permission.