Snuffs-White "Karhu"






Das Karhu-Jahr 2003

Januar 2003

Das Jahr 2003 begann für Karhu und uns mit einem Paukenschlag. Bei einer Feier am Jahresende fehlte ein halber Korken einer Weinflasche. Die andere Hälfte haben wir den Hunden weg genommen. Einen Tag später stellte Karhu das Fressen ein. Wer Karhu kennt, weiss, dass das ein Alarmzeichen ist. Normalerweise stürzt er sich wie ein Piranha auf alles Fressbare und gibt erst Ruhe, wenn der letzte Krümel vernichtet ist. Eine Untersuchung beim Tierarzt ergab, dass es sehr wohl sein könnte, dass der Hund den anderen halben Korken verschluckt habe und dies nun zu einem Darmverschluss führte. Leider sind Korken auf Röntgenbildern nicht sichtbar, Aufschluss konnte nur eine OP geben. So lag Karhu im Januar 2003 unter dem Messer. Die Operation ergab nichts, kein Korken, nichts, was den Darm hätte verstopfen können. Trotzdem war der Darm nicht durchgängig gewesen, wie die verschiedenen Röntgenaufnahmen, die vorher vorsichtshalber gemacht wurden, gezeigt hatten. Vielleicht war es wirklich nur eine Virusinfektion. Karhu kam in der folgenden Woche immer noch nicht auf die Beine. Täglich bekam er eine Infusion. Böse Vorahnungen wurden in uns wach, exakt vor einem Jahr hatten wir Lumi verloren. Wir waren verzweifelt.

Knapp zwei Wochen nach der Not-OP ging es ihm so schlecht, dass er einer Versicherungsvertreterin seinen Mageninhalt vor die Füße spuckte. Er war abgemagert und ein Bild des Jammers. Am nächsten Tag wurde von einem zweiten Tierarzt, den wir in unserer Verzweiflung hinzugezogen hatten, eine schlimme Diagnose gestellt. Der Darm hatte sich überstülpt. Das Stück danach stirbt ab bzw löst sich auf, da es nicht mehr durchblutet werden kann. Der Tierarzt informierte uns, dass das bei Junghunden eine nicht gerade seltene Folge von Infekten sei. Karhus Chancen standen 50 : 50 und wieder einmal saßen wir heulend im Wohnzimmer, während Peter die schwere Aufgabe hatte, während der OP gegebenenfalls durch ein Kopfnicken Karhus Schicksal zu entscheiden. Lilja stand vor mir und sagte laut: "nicht traurig sein, der Karhu schafft das!" Sie war schon immer eine Optimistin gewesen und Gottseidank behielt sie recht. Die Situation hatte sich während der OP als nicht so schlimm erwiesen; der kleine Bär konnte gerettet werden.

Am nächsten Tag war unser Hund wie ausgewechselt. Er biss mir fast die Hand ab, als ich das Futter in die Schüssel tat. Ich freute mich darüber, endlich, nach über zwei Wochen, zeigte er wieder Interesse an etwas Fressbaren. Er erholte sich enorm schnell, aber er tat uns leid, denn auf Grund der beiden OP's in kurzer Zeit musste er für zwei Wochen Schonkost fressen. Die Menge war zu Anfang verschwindend gering, steigerte sich aber von Tag zu Tag.

Schweden - Ende Januar 2003

Immerhin erholte er sich so schnell, dass wir Ende Januar wie geplant für einige Tage nach Schweden fahren konnten, um Dino abzuliefern. Dino lebte einige Tage bei uns und stellte den gesamten Haushalt auf den Kopf. Fazit: drei Hunde sind definitiv zu viel. Jedenfalls wenn einer ein Dino ist. Den Namen hatte er zurecht. Er klaute Essen von der Anrichte, er schlich sich in unser Bett. Wir freuten uns schon auf die Reise nach Schweden mit Dino, Karhu und Fiala sowie zwei Kindern im Auto.....

Wir entschlossen uns, nachmittags zu starten und durchzufahren. Immerhin gab es zwei Fährunterbrechungen, die man für Pausen nutzen konnte. Die Strecke in Schweden zog sich hin, leider gibt es dort keine Raststätten, die nachts geöffnet haben. Gegen 8.30 Uhr, nach 15 Stunden Fahrt, kamen wir in Örbyhus an. Karhu traf seinen Vater Quijote wieder und im Gegensatz zur Lumi-Quijote-Begegnung gab es hier keine Probleme. Karhu ordnete sich sofort unter und so konnten wir Dino, Quijote; Karhu und Fiala zusammen herum laufen lassen. Wir hatten nur zwei Tage Zeit, genossen die aber, weil es wie verrückt schneite.

Einige Aufnahmen aus den Tagen in Schweden, die meisten sind leider durch die Dunkelheit und den starken Schneefall von sehr schlechter Qualität.

Als wir nach Deutschland zurückkamen, hatten wir auch hier noch einige wunderschöne Wintertage. Karhu liebte es, über gefrorene Eisfläche zu flitzen und Stöcke zurück zu holen. Fast jeden Tag waren wir auf einer Wiese zu finden, auf der sich eine große Eisfläche gebildet hatte. Bis das Eis bei zunehmenden Temperaturen schmolz und der Frühling ins Land zog. Karhu hatte sich von seiner Operation erholt und nahm stetig an Gewicht zu. Trotzdem ist er noch heute ein sehr schlanker Hund, denn er hat ein enormes Bewegungsbedürfnis.

Die Tage wurden langsam länger, der Sonnenaufgang war zu einer Zeit, zu der ich sowieso mit den Hunden draussen bin. Eine gute Gelegenheit, die Kamera mitzunehmen.

VDH - Oldenburg 11.04.03

Am 11. April starteten wir zu unserer ersten VDH-Ausstellung. Dadurch, dass Karhu Papiere vom SKK hat, konnte er bereits im Alter von 11 Monaten an einer VDH Ausstellung in der Jugendklasse teilnehmen. Er war der einzige seiner Klasse, aber uns war es wichtig, ein Richterurteil zu bekommen und Karhu an die Umgebung einer größeren Ausstellung in Ruhe zu gewöhnen. Er nahm's locker und erhielt ein "G" in der Jugendklasse. Die zweitbeste Bewertung mit Abzügen für die Fellfarbe. Bedingt durch die schwedischen und auch durch die englische Linie hat Karhu eine Wildfärbung, mit der er nie vordere Plätze auf Ausstellungen belegen wird. Darauf kam es uns auch nie an, denn wir haben mit Karhu einen agilen, aufgeschlossenen und sehr menschenbezogenen, freundlichen Hund.

Karhu wird Besuchs- und Therapiehund

Im April nahm ich den Kontakt zu "Tiere helfen Menschen" auf und Karhu bestand die Aufnahmeprüfung. Seitdem arbeitet er als Besuchs- und Therapiehund. Diese Erlebnisse haben wir in einem eigenen Kapitel aufgeschrieben, da sie sehr umfangreich sind.

Berlin, 30. April 2003

Das Treffen in Neubrandenburg warf seine Schatten voraus. Wir hatten uns entschlossen, bei dieser Gelegenheit auch unsere Freunde in der Nähe von Berlin zu besuchen und fanden nach längerem Suchen eine günstige Ferienwohnung vor den Toren Berlins, die wir nur weiter empfehlen können. An den großzügigen Garten grenzen Wiesen und Felder, so dass der Spaziergang mit den Hunden kein Problem ist.

Einen Tag reservierten wir für einen Stadtbummel in Berlin. Während wir Fiala im Auto im Parkhaus ließen, da sie bei Großstadttrubel schnell unruhig wird, nahmen wir Karhu mit. Bei sommerlichen Temperaturen mit zwei Kindern und einem Hund im Schlepptau war kein großes Besichtigungsprogramm möglich. Am Potsdamer Platz amüsierten Lilja und Karhu sich am Wasser, danach ging es weiter zum Brandenburger Tor. Dort fanden wir ein nettes Restaurant, wo wir im Schatten unseren Füßen eine Pause gönnten. Anschließend schauten wir uns den Checkpoint Charlie an und damit war die "Geschichtsstunde" auch schon fast beendet. Unseren Kindern war die Erschöpfung anzumerken und so machten wir uns auf den Rückweg zum Parkhaus, wo Fiala unser Auto gut bewacht hatte.

Abends fuhren wir zum Kanal und Karhu lernte hier schwimmen. Peter hatte den größten Teil der Erziehung von Karhu übernommen und er hatte dabei auf Motivation gesetzt. Nicht durch Futter, sondern durch Spielzeug. Hauptsächlich diente dazu der Ball, aber inzwischen ist Karhu für jeden Stock bereit zu tun, was man gerne möchte. Wir spielten hier mit dem Stock am Wasser herum und mehr oder weniger aus Spass warf ich ihn weit in das tiefe Wasser hinein. Karhu stutzte kurz und stürzte sich dann ins Wasser, um stolz den Stock zurück zu holen. Seitdem hat er mit dem Schwimmen eine neue Lieblingsbeschäftigung. Wann immer er Wasser sieht, ist er nicht zu halten.



Am nächsten Tag ging es über Neubrandenburg (siehe Bericht zum Treffen) wieder zurück nach Hause.

Besuch von Farina und Nanuk

Im Frühjahr kamen auch Farina und Nanuk zu uns. Mit Frauchen machten sie im Teufelsmoor Urlaub und so bot sich die eine oder andere Gelegenheit zu einem Spaziergang.

Weltsiegerausstellung 2003 in Dortmund

Für diese Ausstellung hatten wir Besuch von unseren schwedischen Freunden bekommen, die Quijote in der offenen Klasse gemeldet hatten. Auch wir hatten Karhu gemeldet, denn wann hat man schon einmal die Gelegenheit, an einer Weltsiegerausstellung der FCI teilzunehmen. Karhu belegte in der Jugendklasse den dritten Platz.

Der folgende Sommer wurde einer der heißesten, an die ich mich erinnern kann. Mit Fiala und Karhu war ich häufig in der nahe gelegenen Hamme zum Baden. Die Hamme führt Moorwasser, ist aber ein fließendes Gewässer, der auch noch Mitte August eine hervorragende Wasserqualität bescheinigt wurde. Wir haben eine Stelle gefunden, wo die Hunde (und auch wir) prima baden können und so wurde dieser Sommer zu einem herrlichen Badesommer.

Wenn das Wetter so herrlich ist wie in diesem Sommer, gehe ich kaum noch ohne Kamera aus dem Haus. Bis in den Herbst hinein hatten wir herrlichstes Wetter, das zum Fotografieren einlud. Ich beeinde diesen Artikel damit vorläufig mit einigen Sommerimpressionen: