Unsere "Schneeflocke" Lumihiutale

Kirmes!

Mit Fiala konnten wir nie auf die Kirmes gehen. Zweimal im Jahr findet in Bremen eine größere Kirmes statt, einmal zu Ostern (die Osterwiese) und einmal im Oktober (der Freimarkt). Hinzu kommt noch der Weihnachtsmarkt. In unserem Dorf gibt es natürlich noch Erntefest und Schützenfest und damit begannen wir auch. Schnell stellten wir fest, dass Lumi keinerlei Probleme damit hatte. Im Gegenteil, er fand es anscheinend prima, da dort überall leckere Dinge auf dem Boden liegen.

Nach den guten Erfahrungen im ersten Jahr begannen wir Weihnachten 2000 damit, ihn an größere Ereignisse heran zu führen. Als Begleitung besuchten uns Greif und Queenie, zwei Weiße, die ihm mit ihrer Ruhe zusätzlich signalisieren sollten, dass alles halb so wild ist. So zogen wir los, drei Weiße Schäferhunde an einem verkaufsoffenen Samstag zwischen 17 und 18 Uhr in der Bremer Innenstadt. Die Menschen drängten sich, aber um unsere drei Hunde herum gab es immer einen respektvollen Abstand. Wir hatten gut zu tun, unsere drei davon abzuhalten, bei anderen Menschen um Bratwürste, Brötchen und ähnliches zu betteln. Der Höhepunkt des Abends war ein Angetrunkener, der den Greif mit Zungenkuss abknutschte.

Das nächste war die Osterwiese im Jahr 2001, auch wieder in Begleitung von Greif und Queenie und später auch mit unserer Verwandtschaft allein. Lumi hatte die Nase fast nur auf dem Boden, damit ihm bloß keine Leckerei entging. Bei diesem Besuch entdeckte er seine Vorliebe für das Schießen. Er sprang am Schießstand hoch und verfolgte ganz genau, was Herrchen dort machte. Bei den Karussells mussten wir ihn grundsätzlich zurück halten, er wäre liebend gerne eingestiegen. Lumi war der perfekte Kirmeshund und er wird mir bei der nächsten Osterwiese sehr fehlen.

A propos Osterwiese. Sie findet natürlich zu Ostern statt und im Jahr 2001 hatten wir zu dieser Zeit Besuch von meinem Schwager und seinem Sohn. Lumi begrüßte die beiden auf seine Art: Er zerkaute gleich in der ersten Nacht die Zahnbürste, die sie fahrlässigerweise auf dem Rand der Badewanne hatten liegen lassen.

Das Osterfeuer zählt in unserem Dorf zu DEN Ereignissen des Jahres und einen Junghund, der ein Wesen zeigt wie Lumi, muss man einfach bei dieser Gelegenheit mitnehmen. Feuer war kein Problem für Lumi, der Kamin zählte zu seinen Lieblingsplätzen. Sobald Peter Holz holte, war Lumi an seiner Seite. Wenn er es zerkleinerte, musste er grundsätzlich auf eine große schwarze Nase acht geben. Lumi klaute die abgeschlagenen Scheite und setzte die Zerkleinerungsarbeit fort. Ein deutliches Erbe seines Vaters Quijote, der uns auch immer das Kaminholz gestohlen und zerlegt hatte. Lumi hatte auch kein Problem damit, noch einen Holzscheit zu entwenden, wenn das Feuer im Kamin bereits brannte.

Ostern 2001 war denkwürdig. Am Tag des Osterfeuers schneite es und es war bitterkalt. Durch die Feuchtigkeit kam das Feuer nicht richtig in Gang. Es gibt im Dorf nur ein Osterfeuer, dies nimmt aber locker eine Fläche von 8-10 m² ein. Lumi zeigte keinerlei Interesse am Feuer, er interessierte sich mehr für die Leckereien, die dort verkauft wurden und für die Kinder, die ihn inzwischen von einem Kindergartenbesuch und auch von den Spaziergängen her kannten. Schließlich kam einer der Landwirte, um das Feuer "in Schwung zu bringen". Lumi war voll bei der Sache und versuchte, ihm das brennende Heu von der Forke zu stibitzen. Als die Äste auf einer Breite von 5-6 m Feuer fingen, wichen wir einige vor der Hitzewelle einige Meter zurück. Lumi blieb sitzen und schaute ins Feuer. Er war ein absolut ungewöhnlicher Hund. Schwarz gefärbt vom Ruß traten wir spätnachts alle den Heimweg an.

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