Einige Stunden später hatten unsere beiden Hunde einen "Matschvorsprung" - wir hatten sie während der "Pack- und Vorbereitungszeit" in den Garten gelassen. Sie hatten die Gelegenheit ausgiebig genutzt und ein Matschlevel erreicht, bei dem man keinen Hund mehr ins Haus lässt.
Um ½ 11 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung Hooksiel. Da keine Anmeldungen erforderlich waren, waren wir gespannt, wie viele Weiße Schäferhunde ihre Herrchen und Frauchen hatten überreden können, diesen Wetterverhältnissen zu trotzen. Wir lieferten unsere Kinder schnell bei Oma und Opa ab und kurz hinter der Abfahrt Fedderwarden fuhr ein "Verrückter" wild lichthupend hinter uns her, machte aber keine Überholanstalten. Familie Jansen mit "Spock" hatte uns eingeholt und die weißen spitzen Ohren unserer Hunde hatten uns überführt.
Pünktlich zum "Abmarsch" verabschiedete sich auch der Regen auf Nimmerwiedersehen (jedenfalls an diesem Tag) aus Hooksiel. Unsere Truppe war inzwischen auf 25-30 Hunde angewachsen, die sich ausnahmslos gut verstanden. Keiner musste an die Leine. Es gab zu Anfang leichte Auseinandersetzungen zwischen einigen Rüden, aber da keiner der Hundebesitzer besonders ängstlich war, wurde nicht eingegriffen und die Hunde hatten das sehr schnell unter sich geregelt. Als wir an der Nordsee ankamen, war nur noch Toben und Spielen angesagt. Lumi, Spock und einige andere entdeckten schon aus der Entfernung, dass sie am "großen Wasser" waren und rannten was das Zeug hielt, in Richtung Meer. Andere wiederum fanden es viel besser, sich zunächst richtig im Matsch zu suhlen.
Der höchste Stand des Hochwassers war seit einer Stunde vorüber, aber wir hatten es an diesem Tag hauptsächlich mit Wasser, weniger mit Watt zu tun. Was dem Spaß aber keinen Abbruch tat, im Gegenteil. Eine Frisbeescheibe war heiß begehrt und als diese weit draußen im Meer trieb, mussten die Hunde mit Steinchenwürfen animiert werden, diese wieder zurück zu holen.
Nach und nach verabschiedeten sich die Teilnehmer, nur die mit der weitesten Anreise hielten es am längsten aus. Als es kühler wurde, wurden die - total erschöpften - Hunde ins Auto gebracht und die Zweibeiner setzten sich noch zum Klönen in das (warme) Restaurant.
Es waren sehr viele Teilnehmer aus dem Umland gekommen, aber es waren auch einige Hundebesitzer aus weiter entfernten Städten (Essen, Hannover) gekommen. Die weiteste Anreise hatte Familie Engelke aus Darmstadt, die mit "Sheila" und "Boss" das Treffen zu einem Kurzurlaub in Hooksiel nutzte. Sie konnten sich davon überzeugen, dass die Nordlichter keinesfalls so stur und zurückhaltend sind, wie man immer sagt.
Wir haben diesen Tag im Kreise der "Weißen Schäferhund-"Verrückten"" genossen, es war toll, nach der Ausstellungssaison in lockerer Atmosphäre mit anderen Besitzern zu plauschen, neue Hunde und Besitzer kennen zu lernen. Unsere Hunde schlafen selbst heute - am Sonntag - noch seelenruhig und haben bisher vollkommen vergessen, ihren Mittagsspaziergang einzufordern.
Wir werden sehen, was im nächsten Jahr an Treffen organisiert wird, bei Bedarf sind wir gerne bereit, neben unserem "Sommertreffen" im August, das Matschmeeting im November zu wiederholen.
P.S. Da Rolf ebenfalls fotografiert hat, versäumt keinesfalls, auch auf seiner Seite nachzuschauen: "Spock von der Hohensyburg"
Gaby von Döllen, 12. November 2000